22.05., Samstag: Pyengana Recreation Grounds - Unerwünschte Abenteuer
Wir sind heute direkt wach, nachdem der Wecker um halb 7 geklingelt hat. Aus dem Bett wollen wir trotzdem nicht. Der gesunde Menschenverstand gebietet das. Es ist außerhalb der schützenden Bettdecken so kalt, dass wir vermutlich direkt erfrieren würden. Nach geraumer Zeit geht Cecil widerwillig das Risiko ein. Unten auf dem Platz erwartet ihn eine Winterwunderwelt. Raureif bedeckt die Wiese und Koby. Zu Erfrierungen kommt es allerdings erst während des Frühstücks. Hauptsächlich Schuld daran sind erneut die garstigen Gaskartuschen, die in regelmäßigen Abständen durch Körperwärme aufgetaut werden müssen. Rührei und Toast werden da zu einer noch größeren Herausforderung, als in einer Camperküche ohnehin schon üblich.
Von Tee und Kaffee etwas aufgewärmt, folgt anschließend direkt die nächste Kälteschocktherapie für unsere Finger. Nach dem Abwasch und dem Zähneputzen stellt dabei das Zusammenpacken des Zeltes, wie zu erwarten, die Größte Herausforderung dar. Diese schmerzlichen Momente haben wir wirklich nicht vermisst. In Zukunft sollten wir dringend darauf achten, in welchen Höhenlagen wir unser Camp aufschlagen.
Unser erstes Ziel für heute sind die St. Columba Falls. Von Mathinna aus, zeigt keine unserer Karten eine direkte Verbindung zu dem Wasserfall. Nur Maps scheint einen Weg gefunden zu haben. Da dieser deutlich kürzer und schneller ist, setzen wir alles auf eine Karte und folgen der Navigation. Eine wirklich schlechte Entscheidung, wie sich schon sehr bald herausstellen sollte.
Von der asphaltierten Hauptstraße biegen wir auf eine Gravelroad ab. So weit kein Problem. Doch wenig später ist der Weg vor uns kaum mehr als ein einspuriger Pfad, der beidseitig dicht bewachsen ist. Offenbar ist hier schon länger keine Auto mehr durchgekommen und es wird wohl nicht mehr lange dauern bis der Wald dieses Territorium zurückerobert hat. Darüber hinaus wird der Untergrund zunehmend steiniger. Das zerrt nicht nur am Material der Reifen, sondern auch an Cecils Nerven.
Als ob das nicht bereits genug wäre, geht es nach einigen Kilometern in einer Tour auf und ab. Neben dem Verschleiß der Reifen fürchten wir ab sofort auch um die Bremsen und den Benzinverbrauch. Es ist am Ende aber etwas ganz anderes, was uns graue Haare beschert. Zunächst klingt es wie ein kleiner Stein oder ein Ast, der sich in einem der Vorderräder verfangen hat. Es quietscht, knarzt und schleift. Sobald es geht, bringt Cecil Koby zum Stehen und wirft einen Blick darauf. Er lässt Sarah sogar die Lenkung zu beiden Richtungen einschlagen, doch es ist nichts zu entdecken. Auch das Geräusch ist nicht mehr zu vernehmen. Wir setzen die Fahrt daher fort.
Es dauert nicht lange, bis das Schleifen wieder einsetzt. Diesmal klingt es mechanischer. Als würden bewegliche Bauteile aneinander reiben. Wieder halten wir an. Sobald Cecil die Automatik in Parken oder Leerlauf bewegt, verstummt das Geräusch schlagartig. Nicht gerade beruhigend, aber wir wollen keine voreiligen Schlüsse ziehen. Zunächst wird der Ölstand geprüft. Vielleicht ist durch die starken Schräglagen etwas ausgetreten und es schleift etwas im Motor. Da könnten wir leicht etwas nachkippen. Doch der Ölstand sieht einwandfrei aus. Also geht es erstmal weiter.
Die Strecke zeigt keine Gnade für den angeschlagenen Koby. In einer Tour geht es steil bergauf, wieder hinab und durch enge Haarnadelkurven. Wie zu erwarten, kommt das Geräusch wieder. Es schleift, quietscht und rasselt. In etwa so als wäre der Gang nicht richtig eingelegt. Wieder sehen wir uns gezwungen anzuhalten. Dieses Mal schaltet Cecil nicht auf P oder N. In einer akrobatischen Aktion schaffen wir es, dass Sarahs Fuß den von Cecil auf der Bremse ablöst. Das Geräusch bleibt wie zu erwarten. Bei geöffneter Motorhaube kommt es eindeutig aus der Region des Motors oder einem direkt daran angeschlossenen Teil. Kurzum ein wirklich ernstes Problem.
Zu diesem Zeitpunkt befinden wir uns bereits 15 km von der Hauptstraße entfernt. Ebenso liegen weitere 15 km vor uns, bevor wir die nächste größere Straße erreichen. Die Wahrscheinlichkeit, hier draußen Hilfe zu erhalten, tendiert gegen Null. Dementsprechend schnell realisieren wir, dass wir keine andere Wahl haben, als zu versuchen soweit es geht weiterzufahren. Jeder zurückgelegte Meter zählt. Umso weniger müssen wir laufen, um Hilfe zu holen. Vor allem aber muss der Abschlepper dann weniger weit fahren. Denn das könnte richtig teuer werden. Eine Versicherung haben wir nicht.
Sehr langsam und vorsichtig navigieren wir Stück für Stück über den engen Waldweg. Wir sind beide tief in unsere eigenen dunklen Gedanken vertieft, als etwas völlig unerwartetes passiert. Auf halbem Weg einen Hang hinauf, mitten in einer Kurve, steht plötzlich ein kleiner Wombat am Straßenrand. Die Situation wirkt im ersten Moment völlig surreal. Hier, mitten im Urwald, hätten wir damit niemals gerechnet. Cecil bringt Koby sofort zum Stehen. Sarah lässt ihr Fenster runter und holt die Kamera raus. Lange fühlen wir uns in dieser Position an dem steilen Hang jedoch nicht wohl. Langsam rollen wir rückwärts zurück und finden eine geeigneter Parkposition. Zu Fuß steigen wir wieder den Hügel hinauf. Von dem Babywombat fehlt zu diesem Zeitpunkt jedoch schon jede Spur. Wir durchstreifen noch das umliegende Gebüsch, geben aber bald auf. Trotzdem eine willkommene Ablenkung von der Misere mit Koby.
Von dieser werden wir allerdings schnell wieder eingeholt. Am nächsten Anstieg setzt das Geräusch wieder ein und dieses Mal kommt es noch dicker. Eine Lampe auf dem Armaturenbrett leuchtet auf. “Check Trans” wird uns in roter Schrift signalisiert, was auf ein Problem mit dem Getriebe hinweist. Ein solcher Defekt könnte all unsere Pläne auf Tasmanien, vielleicht sogar darüber hinaus, zunichte machen. Auf einer kleinen Lichtung kommen wir erneut zum Stehen. Cecil steigt sofort aus. Er braucht erstmal frische Luft und etwas Abstand. Die Umgebung wirkt wie aus einem Märchen. Durch das Blätterdach der hohen Bäume trifft das Sonnenlicht auf eine Fläche aus sattem Grün. Ein kleiner Bach, der kristallklares Wasser führt, windet sich durch den mit Gras und Moos überwucherten Waldboden. Mit ein paar tiefen Atemzügen versucht sich Cecil zu beruhigen. Dann gilt es sich dem Elefanten in diesem Porzellanladen zu stellen.
Der Blick ins Handbuch schafft Klarheit, was das “Check Trans” Warnsignal im Detail bedeutet. Kurz gesagt, hat der Computer ein Problem im Getriebe festgestellt. Es spricht jedoch nichts dagegen, in diesem Zustand weiterzufahren. Um das Fahrzeug zu schonen, sollte ab sofort jedoch manuell geschaltet werden. In diesem Fall stehen einem immerhin die ersten drei Gänge zur Verfügung. Wie es aussieht, haben wir also erneut Glück im Unglück. Bis zur nächsten Werkstatt schaffen wir es so vielleicht.
Nachdem wir uns einigermaßen zusammengerissen haben, wollen wir den Versuch wagen. Cecil dreht den Schlüssel um, doch nichts passiert. Was ist jetzt wieder los? Die Anzeige der Starter-Batterie steht auf 12 Volt. Daran liegt es also nicht. Wieder geht die Motorhaube auf und wieder ist nichts zu sehen. Allerdings scheint alles ungewöhnlich heiß zu sein. Uns fällt nichts besseres ein, als noch einen Moment zu warten.
Es verstreichen ungewisse 15 Minuten. Uns kommt es deutlich länger vor, wir versuchen aber die Geduld zu wahren und nicht in Panik zu verfallen. Beim nächsten Versuch gibt Koby nur ein müdes Stöhnen von sich. Aus einem Reflex heraus, schaltet Cecil in den Leerlauf. Tatsächlich springt der Motor daraufhin beim nächsten Versuch an. Ob es daran lag, wissen wir nicht. Für den Moment sind wir heilfroh, die Fahrt fortsetzen zu können.
Ab jetzt schaltet Cecil die Gänge von Koby manuell durch. Im dritten Gang sind so immerhin bis zu 80 km/h möglich. Doch das ist zunächst irrelevant. Die geradezu alpine Strecke lässt ein so hohes Tempo nicht zu. Es ist aber auch kein Problem. Wir sind schon froh, dass das Getriebe mit dieser Fahrweise keine Geräusche mehr von sich gibt. Langsam und bedächtig, arbeiten wir uns weiter durch den Wald. Endlich erreichen wir den Abzweig, der zu den St. Columba Falls führen soll. Doch dieser ist abgesperrt. Heute bleibt uns anscheinend nichts erspart. Mit der Aussicht auf zeit- und geldraubende Tage in der Zukunft, hatten wir gehofft wenigstens heute noch einen schönen Wasserfall zu Gesicht zu bekommen. Aber hier ist nichts zu machen. Umdrehen wollen wir allerdings auch nicht. Es bleibt uns daher nur übrig unseren Weg ins Ungewisse fortzusetzen und das Beste zu hoffen.
Zum Glück erwartet uns auf diesem keine weitere Sperrung. Stattdessen führt an der nächsten Gabelung ein Weg nach Ringarooma. Von diesem kleinen Ort aus führt eine asphaltierte Straße nach Scottsdale. Dort sehen wir die besten Chancen am Montag einen Termin bei einer Werkstatt zu ergattern. Wir müssen daher nicht lange überlegen und schlagen diesen Weg ein. Die anschließende Piste ist weiterhin anspruchsvoll für Mensch und Maschine, doch wir kommen gut durch.
Auf halber Strecke stoßen wir auf ein Schild, welches auf die Ralph Falls hinweist. Davon haben wir noch nie gehört, biegen aber spontan dorthin ab. Eine kleine Auszeit an einem schönen Wasserfall wäre uns jetzt sehr willkommen. Am Parkplatz angekommen, stellt Cecil den Motor nur widerwillig ab. Wir können nicht mit Sicherheit sagen, dass er auch wieder anspringt. Doch es befinden sich eine handvoll weiterer Fahrzeuge vor Ort. Zur Not könnten wir um Hilfe bitten. Ein Cookie stärkt Körper und Seele, danach schmeißen wir uns in die Wandersachen.
Bis zur Aussichtsplattform laufen wir keine fünf Minuten. Der Wasserfall ist schön anzusehen. Ziemlich schmal, dafür aber sehr hoch. 100 Meter stürzt er über ein paar Stufen den Fels hinab. Den Pool am unteren Ende können wir leider nicht erspähen.
Da sollte aber Alli Abhilfe schaffen können. Wir nehmen uns vor mit ihr nachher nochmal zurückzukehren. Spontan haben wir uns dazu entschieden den 5 km Rundwanderweg zu gehen, der vom Parkplatz aus startet. Dieser soll vorbei an einer Schlucht und einem weiteren Wasserfall führen. Am Auto schnappen wir uns schnell eine Flasche Wasser und die Drohne, dann machen wir uns auf den Weg.
Ein Großteil der Wanderung verläuft über Holzstege mittels derer wir, ohne nasse Füße zu bekommen, durch eine Sumpflandschaft gehen können. Aufpassen müssen wir trotzdem, denn etliche Wombats haben auf den Brettern ihr Revier markiert. Vom Sumpf gelangen wir in einen Wald mit dichtem Blätterdach. Darunter ist der Boden von Moosen und Pilzen bewachsen. Die Landschaft wirkt auf uns wie aus einem Märchen. Der Ausblick in die Cash Gorge ist eindrucksvoll, doch starke Böen halten uns davon ab länger dort zu verweilen. Der Rückweg zu den Ralph Falls wird anschließend nochmal anspruchsvoll. Der Untergrund ist zunehmend schlammig und rutschig. Als Sarah auf eine Wurzel tritt, kann sie nur mit enormen Körpereinsatz einen schlimmen Sturz verhindern. An den Händen hat das schmerzhafte Schürfwunden zur Folge. Doch wichtiger ist ihr ohnehin, dass die Kamera unbeschadet geblieben ist. Kurze Zeit später genießen wir dank Alli weitere tolle Perspektiven auf die Ralph Falls.
Koby ist nach der Wanderung zum Glück wieder angesprungen. Am frühen Nachmittag erreichen wir Legerwood, einem Ort kurz hinter Ringarooma. Dort soll es laut einer Suchmaschine eine Werkstatt geben, die auch am Wochenende geöffnet hat. Wir glauben nicht so recht daran, doch einen Versuch ist es allemal wert. Als wir ankommen, lassen wir trotzdem lieber den Motor laufen. Cecil schaut erstmal, ob wirklich jemand da ist. Die richtige Entscheidung, denn es ist niemand zu finden. Telefonisch müssen wir mit dem Anrufbeantworter vorlieb nehmen. Ganz offenbar ticken die Uhren der Mechaniker hier genauso wie anderswo in Australien.
Sarah hat derweil etwas im Internet recherchiert. Zu unserem Problem gibt es viele Kommentare. Oft ist die Rede davon, dass die Mechanik durch lange Bergauffahrten lediglich überhitzt sei. Es könnte sich auch um einen elektronischen Fehler handeln, der so wie er kam, auch wieder geht. Ohne eine große Wahl zu haben, lassen wir es darauf ankommen und fahren weiter bis zum Highway. Das Ganze ohne manuelles Schalten wohlgemerkt. Tatsächlich scheint es so, als wäre nie etwas gewesen. Kein ungewollter Leerlauf und keine Geräusche aus dem Motorraum. Koby's Selbstheilungskräfte haben anscheinend wieder gewirkt. Wir sind stolz auf ihn. Wieder einmal hat er uns nicht irgendwo in der Pampa vollends den Dienst versagt. Stattdessen sind wir zurück in die Zivilisation gelangt und besser noch, es scheint alles wieder in Ordnung. Wir lieben dieses Auto.
Unser Notfallplan sah vor, heute zu einem Platz kurz vor Scottsdale zu fahren. Dort hätten wir dann bis Montag ausgeharrt und gehofft anschließend schnellstmöglich einen Werkstatttermin zu bekommen. Dadurch wären mindestens zwei Tage unserer wertvollen Zeit auf Tasmanien verloren gegangen. Diesen Plan schlagen wir jetzt in den Wind. Es geht in die genau entgegengesetzte Richtung zu unserem ursprünglichen Ziel, den St. Columba Falls. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
In Derby müssen wir einen Tankstopp einlegen. Laut dem Internet kostet der Liter Super dort 1,37$. Vor Ort sind es dann 1,50$, doch die einzige Alternative ist noch teurer. Durch das unwegsame Gelände und die vermeintlichen Defekte ist der Verbrauch auf satte 20,2 Liter gesprungen. Im Moment überwiegt jedoch die Freude, dass wir überhaupt noch fahren können. Das mit dem Verbrauch wird schon wieder. Wieder springt Koby mit letzter Kraft an. Auch wenn das Getriebe wieder in Ordnung scheint, sollten wir das bei nächster Gelegenheit prüfen lassen. Im besten Fall sind nur die Zündkerzen hinüber.
Unsere Fahrzeit bis zum Campingplatz vor den St. Columba Falls beträgt 40 Minuten. Nur in den bergigen Passagen schaltet Cecil sicherheitshalber manuell. Dann schleichen wir zwar ein wenig dahin, doch es herrscht kaum Verkehr auf der Straße, den wir damit behindern. Um kurz vor halb vier erreichen wir unser Ziel. In etwas zwei Stunden geht die Sonne unter. Wir überlegen doch schon heute hoch zum Wasserfall zu fahren. Wer weiß, wie das Wetter morgen wird. Oder ob Koby überhaupt noch einmal anspringt. Die Entscheidung ist schnell gefallen.
Keine zehn Minuten später erreichen wir den Parkplatz. Cecil hat Koby auf den Serpentinen auch nicht gerade geschont. Der hat aber alles brav über sich ergehen lassen. Trotzdem können wir keine Zeit verlieren, wenn wir noch etwas Licht haben wollen. Über einen sehr steil bergabführenden Pfad hetzen wir zum Wasserfall. Im Reiseführer heißt es, dieser sei 90 Meter hoch und plätschert gemütlich im Zickzack dahin. Uns bietet sich ein ganz anderes Bild.
Mit unglaublicher Kraft donnern die Wassermassen die Felswand hinunter. Der Hauptstrang verläuft durchaus im Zickzack, doch auch rechts und links davon. Die einzelnen Stränge teilen sich gelegentlich, kommen wieder zusammen, verschwinden hinter Felsen. In mehreren Becken sammelt sich das kühle Nass zwischendurch. Als würde sich das Wasser eine kurze Pause gönnen, bevor es über die nächste Kante stürzt. Die Luft um uns ist erfüllt von feinen Nebel. Kurzum bietet sich uns ein atemberaubender Anblick.
Natürlich will Cecil dieses Spektakel am liebsten noch mit Alli einfangen. Doch es können partout nicht genügend Satelliten gefunden werden. Unter diesen Bedingungen kann Alli nicht abheben. Vielleicht klappt es vom Parkplatz aus. So schnell es geht laufen wir die Steigung hinauf zurück zu Koby. Tatsächlich ist die Verbindung hier oben besser. Gerade als genügend Satelliten gefunden sind, spinnt jedoch das Handy rum. Erst nach einem Neustart kann Alli endlich starten. Die Sonne befindet sich mittlerweile direkt über dem Wasserfall. Da ist es gar nicht so leicht, ein paar brauchbare Aufnahmen zu bekommen. Doch mit etwas Mühe gelingt es halbwegs.
Ebenfalls mit etwas Mühe bekommen wir Koby ein weiteres Mal gestartet. Der Rückweg zum Platz braucht erneut zehn Minuten. Unser heutiges Camp schlagen wir auf einer großen Wiese in der Nähe eines Sportplatzes auf. Drei Caravans können wir dort stehen sehen, doch das Gelände ist riesig. Bevor es zu dunkel wird, startet Sarah direkt ihr Sportprogramm. Cecil dagegen braucht erstmal eine Pause. Lange hält aber auch er es nicht aus, still zu sitzen. Während Sarah duschen ist, baut er das Zelt in Eigenregie auf.
Von angesprochener Dusche ist Sarah im Nachhinein wenig begeistert. Für 2$ bekam sie lediglich drei Minuten. Egal ob das Wasser läuft oder nicht. Dazu wechselte die Temperatur immer wieder extrem. Im Endeffekt ist sie sauber geworden, sehr befriedigend war es allerdings nicht. Vor allem ist ihr noch immer eiskalt. Nach dem Abendessen will sie daher direkt ins Bett. Cecil kommt vorher noch ein guter Gedanke. Mit dem Händetrockner am WC könnte sie ihre Haare trocknen. Das klappt sogar besser als gedacht. Im Zelt versucht Sarah noch ein wenig zu stricken und dabei hört sie einen Podcast.
Cecil dagegen will mindestens noch die Stichpunkte von heute schreiben. In diesem Sinne bereitet sich auf einen kalten Abend vor. Zusätzlich zur Thermounterwäsche und den üblichen Klamotten, setzt er seine Strickmütze auf und legt seinen Schal um. Eine Decke wickelt er sich um die Beine und die Handschuhen schützen die Finger. Mal sehen wie lange er so draußen in der Kälte aushält. Immerhin war heute einiges los.
Bis kurz vor 20 Uhr sitzt Cecil an den Stichpunkten. Zu diesem Zeitpunkt ist es bereits seit zwei Stunden dunkel und bitterkalt. Es kommt einem eher vor, als wäre es schon Mitternacht. Doch es steckt noch etwas Leben in seinen Fingern. Daher macht er sich daran die Stichpunkte eines vorherigen Tages auszuformulieren. Weit kommt er damit allerdings nicht. So langsam nimmt die Müdigkeit überhand. Für heute heißt es daher Feierabend.
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