02.04., Donnerstag: nahe Gilgandra - Flucht vor den Fliegen

Was ist jetzt los? Nasse Füße? Verdammt, es regnet rein. 
Es ist 5 Uhr morgens und unser Zelt ist vom Fußbereich aus schon halb durchgeweicht. Wir versuchen noch die Decken zu retten. Der Korb, in dem unter anderem der Ebook-Reader und der Gameboy liegen, wird auch schnell in Sicherheit gebracht. Wir machen alle Seiten am Zelt zu. Schuhe und Sarahs Hose werden draußen zurückgelassen. Noch mehr Mücken haben es ins Innere geschafft. Es folgt: Embryo-Stellung (um nasse Füße zu vermeiden) und Warten auf den Sonnenaufgang.

Gegen 07:15 Uhr können wir endlich aufstehen. Bei uns beiden sind pausenlos Gedanken durchgerattert. Schlaf hat keiner bekommen. Alles was noch halbwegs trocken ist, wird aus dem Zelt gerettet. Wir legen die zweite Plane in das Zelt, um zu verhindern das auch noch die Kopfseite nass wird. Währenddessen haben sich nicht weniger als 20.000 Fliegen auf dem Zelt und allem angrenzenden niedergelassen. Immerhin ist der Boden noch nicht zu aufgeweicht und wir können ohne stecken zu bleiben losfahren.

Nur leider geht die “Check-Engine”-Kontrollleuchte nicht aus. Cecil prüft alle sichtbaren Verbindungen unter der Motorhaube, aber kann nichts entdecken. Empfehlung des Handbuchs: evtl. kann man noch normal fahren, aber es sollte schnellstmöglich eine Holden-Fachwerkstatt aufgesucht werden. Es hilft nichts. Es gibt nichts außer Outback vor Bourke. Auf dem Weg behält Cecil die Anzeigen ganz genau im Auge. Aber alles scheint normal. Die Straße wird gnädigerweise auch etwas besser und ist teilweise sogar asphaltiert.

In Bourke angekommen, finden wir eine Toilette und können auch den Abwasch erledigen. Dann siehe da: die Kontrollleuchte ist wieder aus. Ein Problem hätte sich damit schon mal von allein gelöst.
Dann fängt es an zu regnen. Ein schnelles Frühstück mit Joghurt und Müsli muss daher reichen. Anschließend geht es weitere 100 km nach Nyngan. Kurz vorher halten wir in Girilabone. Hier soll es einen freien Campingplatz mit Toilette und Dusche geben. So ist es auch. Nur leider ist alles so sandig und dreckig, dass wir uns nicht zum Bleiben überreden können.

In Nyngan selbst ist wieder alles gesperrt. Es bleibt uns also nichts anderes übrig als weiter in Richtung Warren zu fahren. Die erste Rest-Area ist eigentlich okay, aber es gibt keine Toiletten. Weitere 60 km später landen wir in Collie. Auch hier ist die erste Area geschlossen. Bei der zweiten sind die Toiletten ziemlich eklig und der Boden bereits jetzt so aufgeweicht, dass wir Angst haben über Nacht im Matsch zu versinken. Nochmals fahren wir weiter. Die nächste Schlafmöglichkeit befindet sich direkt am Highway. Doch die Toiletten sind gut und wir können zwei überdachte Tische nutzen. Darauf werden auch gleich die Matratze und Decken ausgebreitet, die immernoch durchnässt sind.

Dann essen wir. Zu unserer Freude nur noch in Gesellschaft von 200 Fliegen statt 2 Millionen. Dafür sind hier die Mücken schon recht früh aktiv. Es wird nicht einfacher für uns.

Wir legen ein frisches, trockenes Laken auf und gehen zeitig ins Bett. Doch die Gedanken kreisen weiter. Wie soll das Ganze weitergehen? Schlafen wir ab jetzt nur noch an Highway-Rest-Areas und fürchten immer verjagt oder gar bestraft zu werden? Hoffen wir das Beste...

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