02.08. Montagnacht: Über den Wolken - Zwischenstopp im strengen Singapur

Pünktlich auf die Minute landen wir um 21:20 Uhr in Singapur. Bis wir aussteigen können, dauert es aber eine gefühlte Ewigkeit. Die Klassen werden nacheinander aufgerufen und da wir ganz hinten im Flieger sitzen, dürfen wir erst ganz zum Schluss raus. Als nächstes erfolgt eine Aufteilung aller Passagiere. Je nachdem ob man einreisen möchte oder nur auf der Durchreise ist, wird man in die entsprechende Gruppe gesteckt. Wir als Transitreisende bekommen ein grünes Armband. Es erfolgt eine Temperaturmessung, wie schon am Flughafen in Sydney, und dann werden wir in einen sehr kleinen Aufenthaltsbereich geleitet. Auch hier haben alle Geschäfte geschlossen. Essen kann man sich über einen Lieferdienst bestellen. Aber für solche Späße hätten wir gar nicht genügend Zeit. Es ist bereits 21:40 Uhr und unser nächster Flieger soll schon in weniger als zwei Stunden abheben. 
 
 
Schon um 22 Uhr startet das Boarding für unseren Flug. Nach einer Kontrolle der Tickets werden die Passagiere in einer Reihe aufgestellt und dort warten wir auf weitere Anweisungen. Gut zwanzig Minuten lässt man uns dort stehen, bevor es endlich weitergeht. An verschiedenen Stellen werden immer wieder unsere Tickets kontrolliert. Zum Shuttle-Zug werden wir dann sogar eskortiert. Ähnlich einer Sträflingskolonne trotten wir einer Mitarbeiterin von Singapur-Airlines hinterher. Völlig überraschend müssen wir einen weiteren Sicherheitscheck über uns ergehen lassen. Blöd, das wir wenige Minuten zuvor unsere Flaschen aufgefüllt haben. Da es ungewiss ist, ob wir nach der Kontrolle nochmals die Gelegenheit dazu haben, trinken wir das Wasser schnell. 
Dieses Mal gibt es bei Sarah kleinere Probleme. Der Sicherheitsbeauftragte zieht eine Tüte Pistazien aus ihrem Rucksack. Anders als das Glas Nutino lässt man uns aber damit passieren. Zurück in Reih und Glied geht es zum nächsten Wartebereich vor dem Gate. Cecil erkundigt sich, ob es die Möglichkeit gibt, die Flaschen aufzufüllen. In der Nähe gibt es einen Wasserspender, doch alleine darf man nicht dorthin. Eine Mitarbeiterin der Airline muss Cecil begleiten. Offensichtlich hat man hier große Sorge, dass man sich unerlaubt ins Land schmuggelt. Anders können wir uns den Aufriss nicht erklären. Wieder vorm Gate ziehen wir unsere Kompressionsstrümpfe an und dehnen uns ein wenig. Der anstehende Flug wird die längste unserer drei Etappen. Darauf gilt es vorbereitet zu sein. Mit uns stehen nur elf Menschen vor dem Einlass. Wir sind daher sehr gespannt, wie groß der Flieger wird, in dem wir gleich landen. 
Um kurz nach 23 Uhr beginnt das Boarding für unseren Flug von Singapur nach Zürich. Es sind keine weiteren Passagiere dazu gekommen. Wir erwarten daher ein eher kleines Flugzeug, liegen damit aber vollkommen falsch. Wir besteigen eine Boing 777, die Platz für bis zu 365 Passagiere bietet. Theoretisch stehen damit jedem Fluggast gleich mehrere Reihen ganz exklusiv zur Verfügung. Doch da haben wir die Rechnung ohne die Airline gemacht. Alle Passagiere werden in einem Block platziert. In unserer Viererreihe sitzt noch jemand. Genauso sind direkt vor und hinter uns Plätze besetzt. Die momentan angebrachten Abstandsregeln werden hier mutwillig untergraben. Sarah kann ihren Ärger darüber nicht im Zaum halten und beschwert sich lautstark bei Cecil. Dabei hat sie ganz vergessen, dass wir jetzt in einem Flieger von Swiss Air sitzen. Das Personal versteht uns dementsprechend und reagiert auch sofort. Eine Flugbegleiterin beruhigt die Situation sofort. Nach dem Start dürften wir unsere Sitze verlassen und haben freie Platzwahl. Das sind doch mal gute Nachrichten. Sarah ist daraufhin auch leicht peinlich berührt. Bis wir abheben, verhalten wir uns daher bemüht ruhig. 
Pünktlich um 23:30 Uhr hebt der Flieger ab. Knapp 13 Stunden Flugzeit liegen jetzt vor uns. Sarah wechselt sobald es uns erlaubt ist auf einen Fensterplatz. Cecil bleibt einfach in unserer angestammten Reihe sitzen. Alle anderen Passagiere verteilen sich nach und nach. Schon recht bald bekommen wir unser Abendessen serviert. Es gibt Nudeln in einer Gemüsesauce. Dazu einen Ceasars-Salad, Brötchen, Babybel und zum Abschluss ein Tiramisu. Uns schmeckt alles recht gut. 
 
 

In der Mediathek stehen uns wieder eine schöne Auswahl an Filmen zur Verfügung. Wir schauen wieder unabhängig voneinander, aber kommen beide nicht sehr weit. Cecil fallen schon gleich zu Beginn seines Films immer wieder die Augen zu. Er ergibt sich kurz darauf seinem Schicksal und versucht zu schlafen. Sarah hält deutlich länger durch, schläft aber irgendwann auch ein. Eigentlich wollten wir versuchen so lange es geht durchzuhalten, um uns frühzeitig der Berliner Ortszeit anzupassen. Doch nachdem wir fast 24 Stunden wach waren, holen sich unsere Körper, was sie brauchen. Und das ist jetzt schlicht Schlaf.

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