30.07.. Freitag: The Hallows - Fatale Änderung der Flugzeiten

Nach einer sehr kurzen Nacht für Cecil stehen wir gegen kurz vor neun auf. Ganz in Ruhe genießen wir unser Frühstück und schauen dabei Olympia. Heute starten endlich die Leichtathletik-Wettkämpfe. Ein heiß ersehntes Highlight bei jeden Spielen. Um 10 Uhr klopft es dann unerwartet an unserer Tür. Der Roomservice schaut bei uns vorbei. Wir erhalten frische Handtücher und Toilettenartikel. Mehrmals müssen wir der netten Dame dann bestätigen, dass wir eine Reinigung nicht wünschen. Bei dem ganzen Zeug, welches im Zimmer verstreut liegt, würde das wohl eh kaum funktionieren. Bis zum Mittag faulenzen wir weiter auf dem Bett. Cecil schafft es immerhin sich zwischendurch zu rasieren und zu duschen. 
Um 13 Uhr nehmen wir einen kleinen Snack zu uns. Nach dem späten Frühstück haben wir noch keinen großen Hunger, aber wir brauchen die Energie. Es ist geplant später noch ins Zentrum zu laufen. Dabei müssen wir mindestens 8 km zurücklegen und werden einige Stunden unterwegs sein. Besser also wir schaffen uns noch eine vernünftige Grundlage, bevor uns später die Mägen knurren und wir uns dem Fastfood ergeben. Während die letzten Vorläufe des 100 Meter Sprints im Fernsehen laufen, machen wir uns langsam bereit für den Abmarsch. Um kurz nach 14 Uhr geht es dann los.
Als erstes steuern wir ein kleines Postamt an. Wir müssen die Unterlagen für den KfZ-Halterwechsel auf den Weg nach Western Australia bringen. Etwas unzeitgemäß geht das nur per Post. Zumindestens wenn man keinen australischen Führerschein besitzt. Der Versand kostet uns 1,35$. Die perfekte Gelegenheit noch etwas Kleingeld loszuwerden. Alles klappt reibungslos und schon kurz darauf geht es weiter in Richtung Zentrum. Die Sonne scheint und es ist angenehm warm. Eigentlich der perfekte Tag für eine Wanderung. Doch wir könnten uns bessere Orte dafür vorstellen. 
In einer Apotheke möchte Sarah eine neue Packung ihrer Pille abholen. Die nette Verkäuferin sagt, sie bräuchte etwa zehn Minuten, um das richtige Produkt herauszusuchen. Wir nutzen die Zwischenzeit zum Einkaufen. Für die kommenden Tage brauchen wir nur etwas Obst. Im Fokus steht eher ein paar Spezialitäten zu besorgen, die wir nach Deutschland exportieren wollen. Im Wagen landet ein Glas Nutino, Timtams in verschiedenen Sorten und natürlich unsere geliebten Koalas. Hoffentlich können wir uns zusammenreißen und verputzen alles nicht schon vor der Abreise. An der Kasse von Woolworths und anschließend in der Apotheke zahlen wir erneut in bar und werden fast alles los. Unser kleiner Shopping-Ausflug war damit ein voller Erfolg. Einzig auf den Marsch zurück zur Unterkunft könnten wir jetzt durchaus verzichten. 
Mit der Sonne im Gesicht und dem Straßenlärm, der hinter uns mit jedem Schritt leiser wird, genießen wir den Rückweg dann aber doch irgendwie. Mit unserer anfänglichen Schätzung lagen wir am Ende nur knapp daneben. 8,5 km stehen auf Sarahs Uhr, als wir unser Apartment erreichen. Gute zwei Stunden waren wir unterwegs. Als nächstes haben wir uns da ein wenig Entspannung doch wohl redlich verdient. Die Nachmittagssession von Olympia hat bereits begonnen. Doch wir versacken nicht den gesamten Nachmittag auf dem Bett. Sarah macht noch Sport und Cecil stöbert durch die heimischen TV- und Internetangebote. Im August wird bei uns ein neuer Vertrag fällig. 
Dann ist es auch schon Zeit für das Abendessen. Natürlich haben wir noch einmal Burger geplant. Wir müssen das Angebot nutzen, so lange wir können. In Deutschland werden wir sicher ein paar Versuche brauchen, bis wir auch dort die perfekten Zutaten gefunden haben. Um die Sache noch besser zu machen, gibt es heute Pommes dazu. Die können wir in der Mikrowelle zubereiten und sie sind erstaunlich lecker. Wieder einmal ein sehr gelungenes Abendessen. Mit unseren Burgern kann man einfach nichts falsch machen.
 

Unsere Stimmung sackt nach dem Essen allerdings schnell in ungeahnte Tiefen. Sarah erhält erneut eine Email von Qatar Airways. Unser Flug wurde abermals geändert. Der Flieger aus Sydney soll nun zwei Tage später abheben. Am 05. statt am 03. August. Wir können es im ersten Moment gar nicht glauben. Sofort schwirren uns hunderte Gedanken durch den Kopf. Wir müssten den bereits gebuchten Transfer in die Stadt wieder absagen. Das Geld dafür ist nicht erstattbar. Außerdem haben wir unser Zimmer nur bis zum 03.08. gebucht. Ganz zu schweigen von Sarahs Visum, welches nur noch bis einschließlich des 04.08. gültig ist. 
Nachdem wir den ersten Schock einigermaßen verdaut haben, gehen wir direkt in die Offensive. Für den Fall das wir die Verschiebung akzeptieren, müssen wir schauen, in wieweit das mit Sarahs Visum zu vereinbaren wäre. In diesem Zuge müssten wir auch eine Unterkunft für die zusätzlichen Tage finden. Wir schauen in Bathurst und Sydney nach Angeboten. Lieber wäre es uns aber sowieso, wenn wir einen alternativen Flug finden würden. Die Auswahl ist aktuell nicht gerade berauschend, aber wir hätten Ausweichmöglichkeiten. Als letztes erkundigen wir uns wie wir unseren Transfer zum Flughafen umbuchen könnten. Gut eine Stunde recherchieren wir bis wir alle nötigen Informationen zusammengetragen haben. Wir sind total platt und uns brummen die Schädel. Die endgültige Entscheidung verschieben wir daher auf morgen. 
Um für etwas Entspannung zu sorgen, widmen wir uns wieder den Olympischen Spielen. Um kein Highlight des Abends zu verpassen, wechseln wir ständig zwischen der Fernsehübertragung und dem Stream im Internet hin und her. So kommen wir unter anderen in den Genuss das deutsche Team im Tischtennis zu verfolgen. Außerdem schauen wir noch Fußball und Basketball. Alle Wettbewerbe sind sehr spannend und unterhaltsam. Erst kurz nach Mitternacht endet die Übertragung aus Tokio.
 
 
Sarah stöbert anschließend noch ein wenig bei Facebook herum und liest gelegentlich ein paar witzige Sprüche vor, die ihr dort angezeigt werden. Cecil hat sich nochmal an den Tisch gesetzt und schreibt Stichpunkte. Nachdem er damit fertig ist, geht es direkt mit dem Tagebuch weiter. Für Sarah dagegen ist Schluss für heute. Sie legt sich ins Bett und versucht zu schlafen. Es ist aber auch immerhin schon nach 1 Uhr. 
In einen richtigen Schreibfluss kommt Cecil heute leider nicht. Immer wieder schweifen seine Gedanken ab. Die Verschiebung des Fluges und alle damit verbundenen Herausforderungen machen ihm ganz schön zu schaffen. Durch diese ständigen kleinen Unterbrechungen braucht er mehr als zwei Stunden bis er den 20.05. endlich zu Papier gebracht hat. Zu seiner Verteidigung muss man aber sagen, dass an diesem Tag auch ordentlich etwas los war. 
Ein Blick auf die Uhr verrät, dass es auch für Cecil höchste Zeit ist ins Bett zu gehen. Zwar hat er mittlerweile die größte Müdigkeit überwunden, aber er lässt die Vernunft siegen. Morgen ist schließlich auch noch ein Tag.

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