28.05., Freitag: Ye Olde Buckland Inn - Die Tierparadiesinsel Maria Island

Die ganze Nacht hindurch regnet es. Mehrfach werden wir vom heftigen Prasseln auf dem Zelt geweckt. Als der Wecker klingelt, bleiben wir bewusst noch etwas liegen. Nachdem wir die Schlummertaste einige Male gedrückt haben, scheint die Luft draußen rein zu sein. Viel mehr Zeit können wir auch gar nicht mehr vertrödeln. Schließlich geht es heute mit der Fähre nach Maria Island. Wir sind schon gespannt wie Flitzebögen. Hoffentlich tummeln sich dort wirklich so viele Wombats, wie behauptet wird. 
Cecil ist als erstes unten und setzt schon mal Wasser auf. Sarah macht derweil im Zelt klarschiff. Dann setzt erneut Regen ein. Um uns noch etwas mehr Freude zu bereiten, frischt kurz darauf auch noch der Wind auf. Selbst unter dem Zelt haben wir daher ordentlich Probleme halbwegs trocken zu bleiben. Unser Frühstück, Joghurt mit Müsli, nehmen wir im Stehen ein. Damit bleiben wenigstens die Stühle trocken. Ganz im Gegensatz zu unseren Füßen. Im hohen Gras der Wiese sind diese schon bald durchgeweicht. Der Start in diesen Tag hätte wirklich besser sein können. 
 
 
Wir nutzen ein enges Zeitfenster, in dem es kurz etwas weniger stark regnet, um das Zelt einzupacken. Anschließend wechseln wir mit Koby auf den Parkplatz am Hafen. Dort angekommen, öffnet sich erneut der Himmel und es regnet in Strömen. Jetzt gilt es den richtigen Moment abzupassen. Als es kurz weniger zu werden scheint, flitzen wir zu den Toiletten. Dort sind wir einigermaßen geschützt, können unsere Zähne putzen und den Abwasch erledigen. Die längste Zeit verbringen wir allerdings damit unsere Hände an den Trocknern aufzuwärmen. Es ist verdammt kalt heute. Daher entscheiden wir sogar unsere Thermounterwäsche nicht auszuziehen. Auf der Insel ist das Wetter wohl kaum angenehmer. Unsere Rucksäcke haben wir weitestgehend bereits gestern gepackt. Wir sind bereit.
Um 09:20 Uhr stehen wir im Besucherzentrum und checken ein. Dann geht es runter an den Pier. Gnädigerweise regnet es gerade mal nicht. Sarah ist trotzdem etwas geknickt. Maria Island stand von Beginn an weit oben auf ihrer Liste. Es sollte ein Highlight unser Tasmanien-Tour werden. Jetzt droht der Tag ins Wasser zu fallen. Hoffentlich haben wir wenigstens ein bisschen Spaß. 
 
 
Direkt vor dem Schiff steht ein kleiner Van aus dem Kaffee und Snacks verkauft werden. Wir merken beide, dass wir noch etwas Hunger haben. Beim Wetter mögen wir machtlos sein, doch dagegen können wir etwas tun. Ein Sandwich-Toast mit Käse, Schinken und Tomate kostet dazu nur schmale 4,50$. Während wir warten, kommt ein Mitarbeiter aus dem i-Site auf uns zu. Mit ihm hatte Sarah gestern schon gesprochen. Er erinnert sich ebenfalls und lobt unsere Entscheidung trotz des schlechten Wetters heute zu fahren. Bei Regen sollten wir uns einfach kurz unterstellen. Abgesehen davon ist er sich sicher, dass wir einen tollen Tag haben werden. Seine gute Laune ist ansteckend. Wir blicken anschließend auch wieder etwas positiver in die Zukunft. 
Es dauert keine fünf Minuten, bis wir unser Toast bekommen. Schon nach dem ersten Bissen bereuen wir nur eines gekauft zu haben. Es schmeckt sehr gut, ist aber etwas klein, um es auch noch zu teilen. Bei dem günstigen Preis hätten wir mit einem Haken rechnen können. Wir überlegen kurz noch eins zu bestellen, aber es würde wohl zeitlich nicht mehr klappen. Das Boarding geht jeden Moment los und die Schlange vor dem Van ist lang. Wir verwerfen das Vorhaben daher und tatsächlich sind wir kurze Zeit später schon auf dem Schiff. 
Auf einer Zweierreihe direkt am Fenster machen wir es uns gemütlich. Cecil checkt gleich noch das Angebot hier auf dem Schiff aus. Ein belegtes Toast kostet hier stolze 7$. Immerhin mit Salat. Wir verzichten bei dem Preis dennoch. Während wir den Hafen verlassen, kommt auf der linken Seite sogar etwas Sonne durch. Bei uns auf der rechten Seite regnet es weiter. Wir versuchen es nicht persönlich zu nehmen. Der Kapitän gibt über die Lautsprecher ein paar Informationen zu historischen Gebäuden und Auster-Farmen an der Küste durch. Nichts davon ist wirklich spannend, wir verstehen aber auch nur die Hälfte. Das mag daran liegen, dass die zwei älteren Herren hinter uns in einer Tour am Quatschen sind. Wir versuchen alle Stimmen so gut es geht auszublenden und die Fahrt zu genießen. Trotz des Windes ist die See angenehm ruhig. 
 
 
Die Überfahrt dauert gute 35 Minuten. Schon lange bevor wir angelegt haben, sichtet Cecil einen Wombat in der Nähe des Hafens. Unsere Sorgen um das Wetter sind sofort wie weggeblasen. Kurz darauf haben wir die Insel betreten. Der Wombat ist noch immer da, nachdem wir den Pier verlassen haben. Etwas weiter läuft noch einer über die Wiese. Maria Island scheint seinem Ruf als Hotspot für Wombats gerecht werden zu wollen. Der Start ist in jedem Fall geglückt. 
 
 
Etwa zehn Minuten laufen wir vom Hafen bis zu einer kleinen Siedlung. Dort bekommen wir unsere Fahrräder. Der Mann am Verleih nimmt es etwas zu genau mit seiner Arbeit. Die Helme dürfen wir nur ohne Mütze darunter aufsetzen. Zudem besteht er darauf, dass jeder eine Proberunde dreht. Bei Cecil gibt er anschließend noch etwas mehr Luft auf die Reifen. Sarah passt derweil die Höhe ihres Sattels eigenständig an. Anstatt direkt loszufahren, legen wir die Räder zunächst an Ort und Stelle ab. Auf der angrenzenden Wiese sind zwei Wombats unterwegs, die wir natürlich noch aus der Nähe betrachten wollen. Wir sind überrascht, wie hell das Fell der Tiere hier auf der Insel ist. Das kennen wir so noch nicht. 
 
 
Kaum 200 Meter sind wir geradelt, da sitzt der nächste Wombat am Wegesrand. Nur einen Steinwurf davon entfernt, entdecken wir Pademelons. Zu der Gruppe gehört ein kleines Joey, welches auch als Quokka durchgehen könnte. Wir zweifeln schon daran, dass wir die Fahrräder hier überhaupt brauchen. Wieder kommen wir nur wenig voran, bevor wir einen Wombat mit seinem Nachwuchs im Schlepptau sichten. Leider sind die zwei recht kamerascheu. Maria Island hat unsere Erwartungen trotzdem bereits jetzt übertroffen. 
 
 

 
Im nächsten Anlauf legen wir eine etwas größere Strecke mit unseren Rädern zurück. Es geht einen Berg hinauf. Sofort geraten wir ins Schwitzen. Dazu ist Sarahs Sattel noch immer zu niedrig. Bevor es zu anstrengend wird, findet Cecil die nächste Gelegenheit die Räder abzulegen. Ein weiterer Baby-Wombat läuft unweit von uns über die Wiese. Sein Fell ist ganz grau, während das der Mutter viel heller und flauschiger ist. Abgesehen davon ist der Größenunterschied immer wieder faszinierend. Kaum zu glauben, dass dieses kleine Fellknäuel zu einem um die 25 Kilo schweren Tier heranwachsen wird. Das Joey umkreist immer wieder seine Mutter. Es scheint so als wolle es trinken, aber Mama hat keine Lust. Die ist ganz damit beschäftigt die Wiese abzugrasen. Wir könnten den beiden wahrscheinlich ewig zusehen. Andererseits sind wir gespannt, was die Insel noch für uns bereithält. Weiter geht's.
 





Zunächst geht es wieder bergab. Der Wind weht allerdings so stark, dass wir Angst haben, umgepustet zu werden. Richtig Tempo trauen wir uns daher nicht aufzunehmen. Die Painted Cliff erreichen wir dennoch nach nur wenigen Minuten Fahrzeit. Ihren Namen hat die Klippe aufgrund ihrer farbenfrohen Gesteinsschichten erhalten. Tatsächlich sieht das ganz nett aus. Besonders als für einen kurzen Moment die Sonne scheint. Allerdings herrscht gerade Flut. Im Besucherzentrum haben wir die genau gegenteilige Information erhalten. Wenn wir Glück haben, können wir die Felsen auf dem Rückweg nochmal bei Ebbe bewundern. 
 


Im weiteren Verlauf unserer Fahrt setzt immer wieder Regen ein. Es hält sich aber noch in Grenzen. Mehr beschäftigt uns die Topografie der Insel, denn es geht ständig auf und ab. Ein ganz schöner Kraftakt. Für Motivationsschübe in regelmäßigen Abständen sorgen die vielen Wombats und Kängurus neben dem Weg. Während einer kleinen Verschnaufpause geht ein Wombat sogar auf Tuchfühlung mit uns. Erst läuft er schnurstracks auf Sarah zu, anschließend inspiziert er Cecils Fahrrad. Ein süßes Kerlchen. 
 

 
Eine gute Stunde sind wir unterwegs, bis wir den Four Mile Beach erreichen. Sarah muss sich hier zunächst einiger ihrer Klamotten entledigen. Mittlerweile ist es ihr doch etwas zu warm geworden. Noch sind wir auch nicht am Ziel. Das ist für uns die French's Farm und aktuell haben wir gerade so die halbe Strecke bis dorthin zurückgelegt. Was wir noch nicht ahnen: die zweite Hälfte wird wirklich unangenehm. 
 
 
Noch steiler als zuvor geht es über Hügel und durch Täler. Der Untergrund wird ebenfalls nicht besser. Es wechselt sich Schotter mit Schlamm ab. Während man also schon ordentlich am Pumpen ist, müssen wir jetzt auch noch ganz genau schauen, wo wir hinfahren. Jede kleine Unachtsamkeit könnte zu einem Sturz führen. Selbst die Tiere scheinen diesen Bereich der Insel zu meiden. Besonders Sarah hat an der Etappe zu knabbern. Sie ist extrem genervt davon, wie sehr sie sich anstrengen muss. Immerhin macht sie jeden Tag Sport und hatte sich daher für fit gehalten. Jetzt kämpft sie sich damit ab ein paar Hügel hinaufzufahren. Irgendwann reißt ihr der Geduldsfaden. Ziemlich laut und in einem aggressiven Tonfall gibt sie Cecil zu verstehen, dass es absolut keinen Spaß macht und Fahrradfahren einfach nur ätzend ist. Der ist von diesem Ausbruch ziemlich überrascht. Für ein paar Minuten stehen wir schweigend im Wald. Erstmal durchatmen. Cecil fragt, ob wir umdrehen sollen. Aber Sarah hat sich wieder etwas beruhigt und ihr Ehrgeiz ist zurück. Wir ziehen das jetzt durch. 
Vom Four Mile Beach brauchen wir insgesamt eine halbe Stunde bis zur French's Farm. Rückblickend doch gar nicht so lange, wie es uns vorkam. Vor einer alten Scheune sitzt ein Wombat. Der ergreift allerdings direkt die Flucht nachdem er uns bemerkt hat. Eigentlich wurde das Gebiet hier als Paradies der Beuteltiere beworben. Doch nachdem das eine Exemplar abgehauen ist, sind wir allein auf dem Gelände. Passenderweise fängt es erneut an zu nieseln. Immerhin finden wir Schutz in dem alten Gebäude. Schweigend essen wir unser Mittag und starren hinaus in den Regen. 
 

 
Von der French's Farm aus sind es nur noch wenige Meter bis zum McRaes Isthmus. Einer schmalen Landbrücke zwischen der Hauptinsel und ihrem südlichsten Punkt. Die letzten Meter bis zum Strand müssen wir zu Fuß zurücklegen. Der Sand ist hier zu tief für die Fahrräder. Zwar regnet es nicht mehr, doch unter dem wolkenverhangenen Himmel, wirkt alles nicht sehr ansehnlich. Immerhin schafft es Cecil mit Alli ein paar brauchbare Fotos zu aufzunehmen. Der harte Weg bis hier runter hat sich also doch noch gelohnt. 
 


 
 
Auf dem Rückweg haben wir deutlich mehr Spaß. Es entsteht eine Art Wettrennen bei dem es laufend zu Führungswechseln kommt. Natürlich geht es dabei um die jeweilige Kraft, die uns noch in den Beinen steckt. Aber auch mit geschickten Gangwechseln und Ausnutzung des Schwungs, kann man sich einen Vorteil herausholen. Das es immer mal wieder etwas regnet, ignorieren wir einfach. Cecil ist gar so schnell unterwegs, dass er eine Wiese voller Wombats und Roos links liegen lässt. Sarah dagegen lässt sich diese Gelegenheit nicht entgehen und hält kurz. Das Rennen hat Cecil damit gewonnen, aber zu einem hohen Preis. 

 
Wie geplant halten wir noch einmal an der Painted Cliff. Der Meeresspiegel ist soweit gesunken, dass wir über ein paar Felsen klettern können. Nur die Sonne spielt noch immer nicht mit. Als plötzlich eine große Welle heranrollt, können wir uns nur noch im letzten Moment in Sicherheit bringen. Das hätte fast nasse Füße gegeben. Besser wir fahren weiter. Es warten sicher noch ein paar Wombats auf uns. 
 
 
Der letzte Hügel erhebt sich vor uns. Cecil verlassen auf halber Strecke die Kräfte. Er steigt ab und muss schieben. Sarah dagegen mobilisiert die letzten Energiereserven und kämpft sich bis auf den Gipfel. Damit ist ihre Sportlerehre wieder hergestellt. Oben angekommen nimmt sie den ersten Wombat ins Visier ihrer Kamera. Wieder auf dem Rad und von einem günstigen Rückenwind getragen, ist auch Cecil kurz darauf neben ihr. 
 
 
Wir lassen uns auf der Terrasse eines kleinen Holzhauses nieder. Von hier aus hat man einen exzellenten Blick bis zum Hafen. Auf der großen Wiese vor uns können wir etliche Wombats zählen. Einer hat einen recht dicken Beutel, doch einen Joey sehen wir leider nicht. Trotzdem schweben wir auf Wolke Sieben. Als Sarah ein besonders schönes Exemplar sichtet, vergisst sie für einen kurzen Moment alles um sich herum. Sogar die ganzen Kot-Würfel ignoriert sie. Für die beste Perspektive wälzt sie sich förmlich darin. Zum Glück ist diesmal alles bereits ordentlich getrocknet. 
 


 
Die Fahrräder brauchen wir ab jetzt kaum noch. Zu Fuß geht es über die Wiesen auf der Suche nach dem nächsten Beuteltier. Endlich stoßen wir dabei auch wieder auf einen Joey. Der ist zwar schon groß genug, um sich selbst zu versorgen, aber noch lange nicht ausgewachsen. Darüber hinaus ist er tiefenentspannt. Wir kommen mit unseren Kameras ziemlich nah heran. Es landen sicherlich weit über hundert Aufnahmen auf unseren Speicherkarten. 
 



 
 
Da wir gerade schon in der Nähe sind, statten wir auch den Pademelons einen erneuten Besuch ab. Von dem ganz kleinen fehlt allerdings jede Spur. Die anderen sind aber auch ganz süß. Bis zu unserer Rückfahrt haben wir noch knapp eine Stunde Zeit. Für einen kurzen Moment überlegen wir noch zu den Fossil Cliffs zu fahren. Wie der Name schon sagt, kann man dort Fossilien betrachten. Das könnte in 60 Minuten aber doch etwas stressig werden. Wenn wir ehrlich sind, wollen wir sowieso lieber weiter Wombats beobachten. Ein weiteres Mal Streifen wir daher über die umliegenden Wiesen. Wo man auch hinsieht, sieht man Wombats. Herrlich. Das ist in unseren Augen das Paradies auf Erden. 
 

 




Um 15:30 Uhr geben wir unsere Fahrräder ab. Völlig entspannt schlendern wir anschließend zum Hafen. Weiterhin sind Wombats überall um uns herum. Plötzlich wird es laut und zwei der Tiere jagen über den Weg. Solche Szenen kennen wir nur zu gut. Da haben sich wohl zwei gefunden. Ein wirklich eigenartiges Vorspiel, doch jedem das Seine. Hauptsache es kommt ein Baby-Wombat am Ende dabei heraus. 
Kurz bevor wir den Pier erreichen, stoßen wir erneut auf eines der Turteltäubchen. Vom Partner ist nichts zu sehen. Dafür streunt ein kleiner Wombat in der Nähe umher. Es dauert nicht lange, bis beide aufeinandertreffen. Sie fauchen sich kurz an und jagen sich anschließend durch das Gras, bevor sie wieder auseinandergehen. So geht das mehrere Male. Wir wissen dieses Mal nicht genau was los ist, denn der Kleine scheint noch nicht alt genug für eine Partnerin. Wahrscheinlicher handelt es sich um einen Revierkampf. Uns ist es in jedem Fall ein willkommener Zeitvertreib, bis es Zeit ist zur Fähre zu gehen. Ein paar Kängurus grasen auch auf der andere Seite des Weges. Hier trifft man wirklich fast alle süßen Tierchen. 
 

 





 
Pünktlich um vier laufen wir aus. Vom Außendeck aus werfen wir einen Blick zurück auf die Insel. Es war ein toller Tag. Im erneut einsetzenden Regen formt sich ein Regenbogen am Himmel. Sobald wir auf offener See sind, ziehen wir uns wegen des Regens unter Deck zurück. Dieses Mal sitzen wir auf der Sonnenseite, doch uns ist trotzdem unglaublich kalt. Mit vereinten Kräften versuchen wir wenigstens unsere Hände wieder aufzuwärmen. Es gelingt uns eher schlecht als recht. 
 
 


 
Um kurz vor fünf legt die Fähre in Triabunna an. Ohne zu zögern starten wir Koby und machen uns auf den Weg. Je schneller der Motor auf Temperatur ist, desto schneller kommt die Heizung auf Touren. Die können wir jetzt dringend gebrauchen. Wir sind ordentlich nass und durchgefroren bis auf die Knochen. Schon fast schade, dass es bis nach Buckland nur zwanzig Minuten Fahrt sind. 
Eigentlich hatten wir geplant die Nacht nochmal auf dem Platz von gestern zu verbringen. Nachdem wir aber von der Straßensperrung erfahren haben, war das keine Option mehr. Der Highway nach Hobart wird heute Nacht für vier Wochen gesperrt. Betroffen ist dabei nur ein sehr kleines Stück direkt bei Triabunna. Wir fahren die 24 km bis nach Buckland daher noch heute und sparen uns damit einen riesigen Umweg. Unterwegs dämmert es bereits. Unerwünschte Begegnungen mit Kängurus oder anderen Tieren bleiben aber zum Glück aus.
Auf einer Wiese neben dem örtlichen Hotel kann man kostenlos stehen. Bis auf einen Caravan ist alles frei. Wir rangieren daher nicht lange, bevor wir unseren Platz für die Nacht gefunden haben. Wichtiger ist es uns warm zu bleiben. Dafür ziehen wir so viel an, wie nur geht. Sarah kommt am Ende auf vier Hosen, vier Paar Socken und ganze sieben Schichten am Oberkörper. So eingepackt ist die Kälte halbwegs erträglich. 
Im Windschatten von Koby kochen wir uns eine Suppe aus roten Linsen, Zwiebel, Tomate und Kokosmilch. Wir fangen an mit zwei Gasflaschen abwechselnd zu arbeiten. Rückblickend ein echter Meilenstein unserer Campergeschichte. Zukünftig werden wir mit dieser Technik viel Zeit und Nerven sparen.
So richtig schön heiß, ist die Suppe eine wahre Wohltat. Der Abwasch ist im Anschluss schnell erledigt. Danach geht es sofort hoch ins Zelt. Der Wind hat zwar nachgelassen, doch wir frieren noch immer. Es ist kein würdiger Abschluss für diesen tollen Tag, aber gegen das Wetter sind wir machtlos. Ein paar Seiten lesen wir noch, dann geht das Licht aus. Immerhin bis 21 Uhr haben wir durchgehalten. Ganz bestimmt träumen wir heute von Wombats. 

Kommentare

  1. Wunderschöne Aufnahmen und trotz Regen und Kälte sicherlich ein wunderschöner Tag, der in Erinnerung bleiben wird.

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    1. Danke :) Auf jeden Fall einer der schönsten Tage auf unserer Reise. Die süßen Wombats lassen einen das Wetter schnell vergessen ;)

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