18.05., Dienstag: Arrow on Swanston - Die Jagd nach dem New York Super Fudge Chunk Eis
Cecils Wecker klingelt um 06:30 Uhr. Ganz zu Sarahs Freude, denn Cecil scheint das nicht zu stören. Kein Wunder, immerhin liegt er erst seit kaum mehr als zwei Stunden im Bett. Sarah ist daraufhin jedenfalls hellwach. Ein bisschen Zeit gibt sie Cecil noch, dann weckt sie ihn auf. Es braucht ein wenig Überzeugung, doch kurz darauf sitzen wir am Frühstückstisch.
Alles ist etwas ungewohnt, jetzt wo wir eine richtige Küche zur Verfügung haben. Wir merken schnell, wie sehr wir uns auf unseren Gaskocher eingestellt haben. Zum Beispielen brennen uns die Brötchen im Toaster leicht an. Den Abwasch machen wir ausnahmsweise nicht direkt, sondern nutzen den Luxus aus diesen zunächst einfach in der Spüle abzustellen. Nebenbei läuft die ganze Zeit der Fernseher.
Bei unserer zweiten Tasse Tee und Kaffee, ist ja gar kein Problem mit dem Wasserkocher, geht es dann gleich früh morgens ans Eingemachte. Wir haben einiges im Internet zu recherchieren und wollen noch so gut es geht den Blog vorantreiben. Nicht zuletzt steht auf unserer Liste nach einem Rückflug nach Berlin zu schauen. Das Ende unseres Abenteuers rückt immer näher. Ob wir nun wollen oder nicht.
Bei unserer zweiten Tasse Tee und Kaffee, ist ja gar kein Problem mit dem Wasserkocher, geht es dann gleich früh morgens ans Eingemachte. Wir haben einiges im Internet zu recherchieren und wollen noch so gut es geht den Blog vorantreiben. Nicht zuletzt steht auf unserer Liste nach einem Rückflug nach Berlin zu schauen. Das Ende unseres Abenteuers rückt immer näher. Ob wir nun wollen oder nicht.
Gegen halb eins entscheiden wir, dass es Zeit für das Mittagessen ist. Für heute haben wir uns etwas Besonderes vorgenommen. Hier in Melbourne gibt es mehrere Ben&Jerrys Filialen. Die Gelegenheit, sein Lieblingseis zu bekommen, will vor allem Cecil nicht auslassen.
Nur fünf Gehminuten von unserem Apartment entfernt, betreten wir ein Shopping-Center. Dieses ist wahrlich gigantisch und ein echtes Labyrinth. Auf mehreren Etagen reiht sich ein Laden an den nächsten und auf nahezu jeder Ebene befindet sich eine Reihe von Restaurants und Fastfood-Läden. Gut zwanzig Minuten lang laufen wir umher, doch der Eisladen ist nirgends zu finden.
Im Internet finden wir einen Lageplan des Centers. Den sucht man hier vor Ort nämlich ebenfalls vergeblich. Leider ist dieser wenig detailliert und hilft uns kaum weiter. Dann endlich finden wir die gewünschte Information. Der Laden befindet sich im dritten Obergeschoss. Alle anderen Ebenen haben wir bereits mehrfach abgesucht. Im 3. OG haben wir lediglich ein Restaurant und ein Kino vermutet, als wir gleich nach betreten des Centers vor der entsprechenden Rolltreppe standen. Aber das ist jetzt egal. Wenig später stehen wir endlich vor der Auslage der Filiale. Und dort nimmt die Misere dann erst recht ihren Lauf. Auf den ersten Blick kann Cecil seine Lieblingssorte nicht entdecken. Schon leicht panisch, geht er zum zweiten Mal die Auslage durch. Auf Nachfrage erfahren wir die bittere Wahrheit. Aufgrund von Corona hat die Laufkundschaft stark abgenommen. Es wurde daher entschieden zeitweise nur die gängigsten Sorten anzubieten. Das Cecils Sorte, New York Super Fudge Chunk, da nicht dazugehört, ist klar. In Deutschland kann man es seit Jahren nirgends mehr kaufen. Die Enttäuschung steht Cecil ins Gesicht geschrieben. Eine andere Sorte kommt für ihn nicht infrage. Schwer enttäuscht trotten wir von dannen.
Sarah kann es kaum mit ansehen, wie geknickt Cecil ist. Sie googelt daher nochmals und findet eine weitere Filiale nur einen Kilometer die Straße runter. Es braucht etwas Überzeugungsarbeit, doch kurz darauf sind wir unterwegs. Die ganze Zeit über betet Sarah, dass uns am Ziel nicht das gleiche Dilemma bevorsteht. Aber einen Versuch ist es wohl wert. Die Straße auf der wir entlang gehen, ist brechend voll. Ganz Melbourne scheint sich gerade auf diesem Bürgersteig zu tummeln. Zum Glück können wir nach einer Viertelstunde in eine kleine Seitenstraße einbiegen und stehen dann vor dem Eisladen. Sofort kann Cecil seine Sorte finden. Zwei Kugeln dieser absolut einmaligen Kreation landen in seiner Waffel. Schokoladeneis mit dicken Stücken von dunkler und weißer Schokolade, gespickt mit schokoladenüberzogenen Nüssen und Mandeln. Ein Gedicht. Sarah entscheidet sich für Chunky-Monkey, einem Bananeneis und Vanille-Cookie. Die Welt ist danach wieder ein kleines Stückchen besser.
Durch die Menschenmassen bahnen wir uns einen Weg zurück zum Apartment. Dort angekommen, sind wir etwas schockiert, als die Uhr bereits kurz vor zwei zeigt. Bevor wir ins Zimmer gehen, bauen wir den großen Benzinkanister aus. In diesem befindet sich noch deutlich sichtbar ein Rest Kraftstoff. Wir lassen ihn offen und hoffen, dass es bis morgen verdampft. Die Gaskartuschen und das Brennholz positionieren wir so, dass wir morgen im Zweifelsfall schnell herankommen. Wir können nicht genau einschätzen, wie streng die Kontrollen sind, die anstehen bevor wir auf die Fähre nach Tasmanien gelassen werden. Im schlimmsten Fall müssen wir uns von unerlaubten Dingen trennen und dann wäre es hilfreich, wenn wir nicht erst lange danach kramen müssen.
Im Apartment angekommen, nimmt Cecil erneut Kontakt zu Amazon auf. Seine defekte GoPro ist in der Heimat angekommen. Von Alice Springs nach Berlin hat das keine drei Wochen gedauert und das trotz der aktuellen Verzögerungen. Von Amazon bekommt er ein Rücksende-Etikett zugemailt. Dieses muss er jetzt nur noch an seinen Vater schicken und der kann dann die Kamera zurücksenden. Bald schon sollte Cecil dann den kompletten Kaufpreis zurückerstattet bekommen. Sarah ist derweil dabei uns eine Reiseroute für Tasmanien zu erarbeiten.
Am Nachmittag überredet sich Sarah dazu erneut ins Gym zu gehen. So richtig Lust hat sie heute nicht, doch die Gelegenheit ist günstig. An vernünftige Gewichte wird sie so schnell wohl nicht wieder Hand anlegen können. Im Gegensatz zu gestern ist das Fitnessstudio heute allerdings nicht leer. Sechs junge Männer tollen dort herum. Mehr am Chillen und Quatsch veranstalten als ernsthaft zu trainieren. Dessen ungeachtet steigt Sarah auf ein Laufband. Nach zehn Minuten muss sie jedoch aufgeben. Es will einfach nicht starten. Dazu diese Gruppe Halbstarker. Genervt geht sie zurück ins Zimmer.
Cecil ist gerade dabei Videos für den Blog auszuwählen als Sarah zurückkehrt. Sie beschäftigt sich damit ein paar Sprachnachrichten bei Whatsapp zu beantworten. Nach 40 Minuten wagt sie einen neuen Versuch. Das Studio ist jetzt leer und Sarah kann endlich loslegen. Nach einem intensiven Hanteltraining folgt ein Workout für die Bauchmuskulatur. Zum Abschluss geht es auf den Stepper. Der Gedanke daran, dass sie anschließend eine heiße Dusche genießen kann, beflügelt regelrecht.
Während Sarah trainieren war, hat Cecil Tagebuch geschrieben. Dann steht noch eine ganz wichtige Aufgabe auf dem Plan. Messerschärfen. Wir haben in einer der Schubladen einen Schleifstein entdeckt und diese Gelegenheit muss genutzt werden. Cecil hat zwar am Ende nicht das Gefühl, dass es damit besser geklappt hat, als mit dem Unterboden einer Tasse. So hat er is bisher immer gemacht. Doch Hauptsache der Job ist erledigt und die Messer sind wieder einigermaßen scharf.
Heute Mittag sind wir an etlichen asiatischen Restaurants vorbeigelaufen. Wir haben uns daher für heute in den Kopf gesetzt, eines davon für unser Abendessen zu besuchen. Am Ende müssen wir uns zwischen thailändischer und vietnamesischer Küche entscheiden. Die Wahl fällt auf den Vietnamesen.
Zur Vorspeise gibt es Wan Tan und frittiertes Rindfleisch. Erstes ist ganz gut, letzteres viel zu knorpelig. Sarah gibt schon nach wenigen Bissen auf. Es folgen zwei Hauptgerichte, die wir zu teilen gedenken. Im Grunde ist es jedoch zweimal das gleiche. Hähnchen und Gemüse. Eine Portion wird mit “fried noodles” serviert, die andere mit Reisbandnudeln. Um es kurz zu machen: beides schmeckt nicht. Die Saucen schmecken muffig, die Nudeln nach gar nichts, das Gemüse ist roh und das Hähnchen noch durchwachsener als das Rind zuvor. Wir schwören uns, in Australien nie wieder asiatisches Essen zu wählen. Drei vergebliche Versuche sind genug. Um diese Enttäuschung etwas zu verdauen, gehen wir erneut in die Bar, in der wir gestern Abend bis zum Feierabend saßen. Hier fühlen wir uns wieder willkommen und können den Ärger über das schlechte Essen schnell vergessen.
Kurz vor 22 Uhr sind wir zurück im Apartment. Wir nutzen die Zeit und das Wlan, um etwas zu telefonieren. Sarah mit ihrer Schwester und Cecil mit seinen Eltern. Es ist immer wieder schön Kontakt zur Familie zu haben.
Danach neigt sich der Abend langsam dem Ende zu. Sarah setzt sich nochmal einen Tee auf und schreibt die Stichpunkte von heute am Laptop. Parallel dazu schreibt Cecil Tagebuch am Tablet. Nachdem Sarah im Bett ist, bearbeitet Cecil Videos. Es wird wieder ziemlich spät. Immerhin eine halbe Stunde früher als gestern, liegt auch er im Bett.
Im Internet finden wir einen Lageplan des Centers. Den sucht man hier vor Ort nämlich ebenfalls vergeblich. Leider ist dieser wenig detailliert und hilft uns kaum weiter. Dann endlich finden wir die gewünschte Information. Der Laden befindet sich im dritten Obergeschoss. Alle anderen Ebenen haben wir bereits mehrfach abgesucht. Im 3. OG haben wir lediglich ein Restaurant und ein Kino vermutet, als wir gleich nach betreten des Centers vor der entsprechenden Rolltreppe standen. Aber das ist jetzt egal. Wenig später stehen wir endlich vor der Auslage der Filiale. Und dort nimmt die Misere dann erst recht ihren Lauf. Auf den ersten Blick kann Cecil seine Lieblingssorte nicht entdecken. Schon leicht panisch, geht er zum zweiten Mal die Auslage durch. Auf Nachfrage erfahren wir die bittere Wahrheit. Aufgrund von Corona hat die Laufkundschaft stark abgenommen. Es wurde daher entschieden zeitweise nur die gängigsten Sorten anzubieten. Das Cecils Sorte, New York Super Fudge Chunk, da nicht dazugehört, ist klar. In Deutschland kann man es seit Jahren nirgends mehr kaufen. Die Enttäuschung steht Cecil ins Gesicht geschrieben. Eine andere Sorte kommt für ihn nicht infrage. Schwer enttäuscht trotten wir von dannen.
Sarah kann es kaum mit ansehen, wie geknickt Cecil ist. Sie googelt daher nochmals und findet eine weitere Filiale nur einen Kilometer die Straße runter. Es braucht etwas Überzeugungsarbeit, doch kurz darauf sind wir unterwegs. Die ganze Zeit über betet Sarah, dass uns am Ziel nicht das gleiche Dilemma bevorsteht. Aber einen Versuch ist es wohl wert. Die Straße auf der wir entlang gehen, ist brechend voll. Ganz Melbourne scheint sich gerade auf diesem Bürgersteig zu tummeln. Zum Glück können wir nach einer Viertelstunde in eine kleine Seitenstraße einbiegen und stehen dann vor dem Eisladen. Sofort kann Cecil seine Sorte finden. Zwei Kugeln dieser absolut einmaligen Kreation landen in seiner Waffel. Schokoladeneis mit dicken Stücken von dunkler und weißer Schokolade, gespickt mit schokoladenüberzogenen Nüssen und Mandeln. Ein Gedicht. Sarah entscheidet sich für Chunky-Monkey, einem Bananeneis und Vanille-Cookie. Die Welt ist danach wieder ein kleines Stückchen besser.
Durch die Menschenmassen bahnen wir uns einen Weg zurück zum Apartment. Dort angekommen, sind wir etwas schockiert, als die Uhr bereits kurz vor zwei zeigt. Bevor wir ins Zimmer gehen, bauen wir den großen Benzinkanister aus. In diesem befindet sich noch deutlich sichtbar ein Rest Kraftstoff. Wir lassen ihn offen und hoffen, dass es bis morgen verdampft. Die Gaskartuschen und das Brennholz positionieren wir so, dass wir morgen im Zweifelsfall schnell herankommen. Wir können nicht genau einschätzen, wie streng die Kontrollen sind, die anstehen bevor wir auf die Fähre nach Tasmanien gelassen werden. Im schlimmsten Fall müssen wir uns von unerlaubten Dingen trennen und dann wäre es hilfreich, wenn wir nicht erst lange danach kramen müssen.
Im Apartment angekommen, nimmt Cecil erneut Kontakt zu Amazon auf. Seine defekte GoPro ist in der Heimat angekommen. Von Alice Springs nach Berlin hat das keine drei Wochen gedauert und das trotz der aktuellen Verzögerungen. Von Amazon bekommt er ein Rücksende-Etikett zugemailt. Dieses muss er jetzt nur noch an seinen Vater schicken und der kann dann die Kamera zurücksenden. Bald schon sollte Cecil dann den kompletten Kaufpreis zurückerstattet bekommen. Sarah ist derweil dabei uns eine Reiseroute für Tasmanien zu erarbeiten.
Am Nachmittag überredet sich Sarah dazu erneut ins Gym zu gehen. So richtig Lust hat sie heute nicht, doch die Gelegenheit ist günstig. An vernünftige Gewichte wird sie so schnell wohl nicht wieder Hand anlegen können. Im Gegensatz zu gestern ist das Fitnessstudio heute allerdings nicht leer. Sechs junge Männer tollen dort herum. Mehr am Chillen und Quatsch veranstalten als ernsthaft zu trainieren. Dessen ungeachtet steigt Sarah auf ein Laufband. Nach zehn Minuten muss sie jedoch aufgeben. Es will einfach nicht starten. Dazu diese Gruppe Halbstarker. Genervt geht sie zurück ins Zimmer.
Cecil ist gerade dabei Videos für den Blog auszuwählen als Sarah zurückkehrt. Sie beschäftigt sich damit ein paar Sprachnachrichten bei Whatsapp zu beantworten. Nach 40 Minuten wagt sie einen neuen Versuch. Das Studio ist jetzt leer und Sarah kann endlich loslegen. Nach einem intensiven Hanteltraining folgt ein Workout für die Bauchmuskulatur. Zum Abschluss geht es auf den Stepper. Der Gedanke daran, dass sie anschließend eine heiße Dusche genießen kann, beflügelt regelrecht.
Während Sarah trainieren war, hat Cecil Tagebuch geschrieben. Dann steht noch eine ganz wichtige Aufgabe auf dem Plan. Messerschärfen. Wir haben in einer der Schubladen einen Schleifstein entdeckt und diese Gelegenheit muss genutzt werden. Cecil hat zwar am Ende nicht das Gefühl, dass es damit besser geklappt hat, als mit dem Unterboden einer Tasse. So hat er is bisher immer gemacht. Doch Hauptsache der Job ist erledigt und die Messer sind wieder einigermaßen scharf.
Heute Mittag sind wir an etlichen asiatischen Restaurants vorbeigelaufen. Wir haben uns daher für heute in den Kopf gesetzt, eines davon für unser Abendessen zu besuchen. Am Ende müssen wir uns zwischen thailändischer und vietnamesischer Küche entscheiden. Die Wahl fällt auf den Vietnamesen.
Zur Vorspeise gibt es Wan Tan und frittiertes Rindfleisch. Erstes ist ganz gut, letzteres viel zu knorpelig. Sarah gibt schon nach wenigen Bissen auf. Es folgen zwei Hauptgerichte, die wir zu teilen gedenken. Im Grunde ist es jedoch zweimal das gleiche. Hähnchen und Gemüse. Eine Portion wird mit “fried noodles” serviert, die andere mit Reisbandnudeln. Um es kurz zu machen: beides schmeckt nicht. Die Saucen schmecken muffig, die Nudeln nach gar nichts, das Gemüse ist roh und das Hähnchen noch durchwachsener als das Rind zuvor. Wir schwören uns, in Australien nie wieder asiatisches Essen zu wählen. Drei vergebliche Versuche sind genug. Um diese Enttäuschung etwas zu verdauen, gehen wir erneut in die Bar, in der wir gestern Abend bis zum Feierabend saßen. Hier fühlen wir uns wieder willkommen und können den Ärger über das schlechte Essen schnell vergessen.
Kurz vor 22 Uhr sind wir zurück im Apartment. Wir nutzen die Zeit und das Wlan, um etwas zu telefonieren. Sarah mit ihrer Schwester und Cecil mit seinen Eltern. Es ist immer wieder schön Kontakt zur Familie zu haben.
Danach neigt sich der Abend langsam dem Ende zu. Sarah setzt sich nochmal einen Tee auf und schreibt die Stichpunkte von heute am Laptop. Parallel dazu schreibt Cecil Tagebuch am Tablet. Nachdem Sarah im Bett ist, bearbeitet Cecil Videos. Es wird wieder ziemlich spät. Immerhin eine halbe Stunde früher als gestern, liegt auch er im Bett.
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