07.12., Montag: North Fremantle - SmartRider
Gegen halb 8 starten wir in den Tag. Da Roseanna und Mitch oben am Tisch sitzen, frühstücken wir heute im Garten. Ab 10 Uhr soll es vergleichsweise windstill sein, daher machen wir uns direkt im Anschluss auf den Weg zum Strand. In Höhe des Bahnhofs treffen wir auf Dan, der uns mit gesenktem Kopf entgegenkommt. Als wir ihn begrüßen, guckt er etwas irritiert vom Boden auf. Kurz und knapp schildert er uns, dass er den Hausschlüssel verloren hat, den er von Roseanna und Mitch bekommen hat. In drei Stunden geht sein Flieger nach Hause. Seinen letzten Morgen in Fremantle hat er sich bestimmt anders vorgestellt. Wir halten auf unserem weiteren Weg ebenfalls die Augen offen, doch vom Schlüssel fehlt jede Spur.
Am Strand angekommen ist es tatsächlich deutlich windstiller als die Tage zuvor. Für einen Montagvormittag ist es dafür aber erstaunlich voll. Bevor es ins Wasser geht, informieren wir uns im Internet über Parkmöglichkeiten am Hafen von Fremantle. Wir spielen mit dem Gedanken morgen nach Rottnest Island zu fahren. Noch sind wir unsicher, ob wir mit dem Auto oder besser mit der Bahn zum Hafen fahren. Viel schlauer sind wir auch nach unserer Recherche nicht. Am besten wir sprechen später noch einmal mit Roseanna und Mitch. Vielleicht haben sie einen Insider-Tipp für uns. Im besten Fall haben die beiden sogar Bahnkarten, die wir uns ausleihen könnten.
Nachdem wir von der Sonne ordentlich aufgeheizt wurden, kostet es uns ein wenig Überwindung ins kalte Wasser zu waten. Aber natürlich ist es wie immer: ist man erst einmal drin, ist es herrlich erfrischend. Zurück auf unseren Handtüchern am Strand lassen wir uns von der Sonne trocknen und überlegen, was wir die nächsten Tage essen wollen. Auf jeden Fall müssen wir noch den Burger im “Flipside” probieren. Dieser wurde uns als bester in Fremantle angepriesen. Darüber hinaus würden wir gerne noch für Roseanna und Mitch kochen. Ein erstes kleines Dankeschön, könnte man sagen. Nach reiflicher Überlegung einigen wir uns darauf eine Quiche zu machen.
Zurück am Haus, scheint Dan bereits abgefahren zu sein. So ganz wissen wir allerdings noch nicht, ob wir bereits ins Gästezimmer umziehen können. Für den Moment haben wir es damit aber auch nicht eilig. Es ist gerade mal Mittag. Nachdem wir duschen waren und Sarah davor noch eine Runde Sport gemacht hat, ist es daher Zeit für Lunch. Wir machen uns die Reste vom gestrigen Grillen warm. Roseanna arbeitet heute im Home-Office und gesellt sich in der Küche kurz zu uns. Unser Vorschlag eine Quiche zuzubereiten, findet großen Anklang. Am Mittwoch würde es gut passen. Wir nutzen außerdem die Gelegenheit sie nach der Bahnkarte zu fragen.
Bei den öffentlichen Verkehrsmitteln in und um Perth zahlt man bei jeder Fahrt einen reduzierten Preis, wenn man Besitzer der sogenannten “SmartRider”-Karte ist. Wie sich herausstellt, besitzt sie so eine, benötigt sie jedoch morgen selber, da sie üblicherweise mit der Bahn zur Arbeit fährt. Sie kann sich nicht genau daran erinnern, wie viel die Karte kostet und auch nach einer Recherche im Internet sind wir uns nicht ganz sicher. Da wir noch zum Einkaufen ins Zentrum fahren müssen, wollen wir auf dem Weg am Bahnhof halten. Im dortigen Kiosk kann man die Karte erwerben.
Bevor wir uns auf den Weg machen, buchen wir noch schnell die Fähre nach Rottnest Island. Natürlich nehmen wir die erste Fähre hin und die letzte zurück. Wir wollen so lange wie es nur geht Zeit mit den süßen Quokkas verbringen. Los geht es daher bereits um 7 Uhr morgens und zurück um 16 Uhr. Eine spätere Fähre bietet “Sealink” leider nicht an. Knappe 100$ kosten uns die Tickets, doch wir sind sicher, dass sie ihr Geld wert sein werden.
Bevor es zum Einkaufen geht, legen wir unseren ersten Stopp am Bahnhof ein. Im dortigen Kiosk wird uns direkt geholfen. Die “SmartRider”-Karte an sich kostet 10$ und muss bei Erwerb mit mindestens 10$ Guthaben aufgeladen werden. Zweiteres wäre an sich kein Problem. Doch die 10$ allein für die Karte schrecken uns ab. Wir haben nicht vor, mehr als ein paar Mal mit der Bahn zu fahren. Da wird sich das wohl kaum rechnen. Aber einen Versuch war es wert.
Nach dem Einkaufen nimmt Sarah das Angebot von Roseanna und Mitch wahr, ihr Standup-Paddleboard zu nutzen. Netterweise bietet Cecil ihr an, es zum Fluss zu tragen. Immerhin wiegt das Brett gute 15 Kilo und misst locker zwei Meter in Länge. Um 17 Uhr erreichen wir das Ufer und in gut einer Stunde verabreden wir uns erneut hier. Während Sarah sich aufs Board schwingt, flitzt Cecil zurück zum Haus. Morgen werden wir kaum Zeit zum Frühstücken haben. Deswegen gilt es Sandwiches vorzubereiten. Am Ende haben wir beide ordentlich damit zu kämpfen, den vereinbarten Treffpunkt pünktlich zu erreichen. Obwohl sich Cecil unverzüglich an die Arbeit gemacht hat, wird er gerade so mit den Broten fertig. Schon zehn Minuten zu spät, joggt er zum Fluss, damit die Verspätung nicht noch größer wird. Sarah hat derweil ihre ganz eigenen Probleme. Überrascht von einer starken Strömung, muss sie sich ordentlich ins Zeug legen, wieder an den kleinen Strand zu gelangen, an dem wir uns treffen wollen. Blasen an den Händen werden später stumme Zeugen ihrer Mühen sein.
Im Garten spülen wir Paddleboard und Paddel ab. Während sich Cecil um das kleine Chaos in der Küche kümmert, welches er unfreiwillig hinterlassen hatte, hüpft Sarah nochmals kurz unter die Dusche. Danach ziehen wir mit Sack und Pack vom Wohnzimmer ins Gästezimmer um. Als wir es uns anschließend auf der Terrasse gemütlich machen, kommen Roseanna und Mitch dazu. Wir erzählen von unserem anstehenden Trip nach Rottnest Island und die beiden kramen ein wenig in ihren Erinnerungen, welche Orte sie auf der Insel empfehlen könnten.
Gegen Abend werden wir zu einem Taco-Essen eingeladen. Da sich allerdings die Tacos nicht finden lassen, wird spontan auf Wraps umgeschwenkt. Das tut der Sache keinen Abbruch und wir haben ein schönes Abendessen. Danach sitzen wir noch ein wenig zusammen und quatschen. Es geht hauptsächlich um Probleme mit Untermietern. Roseanna und Mitch können davon ebenfalls ein Lied singen. Etwas unerwartet wird uns sogar noch die Entscheidung abgenommen, ob wir morgen mit der Bahn oder dem Auto zum Hafen fahren. Mitch muss ebenfalls früh los und fährt ungefähr in die richtige Richtung. Roseanna meint, er kann uns da problemlos am Hafen absetzen. Mitch hat dem nichts entgegenzusetzen und wir sagen da natürlich nicht nein.
Wenig später liegen wir auch schon im Bett. Den Wecker stellen wir auf halb 6 und morgen müssen wir fit sein. Ein paar Seiten lesen ist aber natürlich noch drin.
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