26.01., Dienstag: Boat Harbour - Uno mas

Den Wecker, der um 6 Uhr Alarm schlägt, verschlafen wir komplett. Erst der sicherheitshalber auf kurz nach sieben gestellte Wecker zeigt den gewünschten Effekt. Das wir wach sind, heißt aber noch lange nicht, dass wir aufstehen. Uns steht ein freier Tag bevor. Warum also nicht einfach noch ein wenig liegenbleiben und dem Rauschen des Meeres lauschen? Erst als das Rauschen vehementer wird, meldet sich besonders bei Cecil eine innere Unruhe. Die Wellen an unserem “Hausstrand” werden immer größer. Plötzlich ist er hellwach und flitzt noch vor dem Frühstück ins Wasser. Im Gegensatz zu gestern Abend läuft es heute deutlich besser. Die Wellen bleiben weiterhin schwierig zu surfen, doch zwei bis drei erwischt er. Sarah hat derweil bereits Wasser für Tee und Kaffee aufgesetzt. Nachdem sich gestern ein spitzer Zweig in ihrem Fuß gebohrt hat, ist sie heute noch immer etwas gehandicaped. Die Stelle ist leicht rot und wir unternehmen jeden Versuch eine Entzündung zu verhindern. 

Sonne und Wolken wechseln sich im Verlauf des Vormittags munter ab. Im Minutentakt heißt es Jacke an und kurz darauf wieder Jacke aus. Es geht uns schon bald in Fleisch und Blut über, sodass wir es kaum noch als nervig empfinden. Trotzdem hat es bestimmt unterbewusst Einfluss auf unsere folgende Überlegung. Bleiben wir noch einen Tag oder nicht. Es gibt noch so viel zu sehen, doch im Grunde ist es hier wunderschön. Ohne zu einem Ergebnis zu kommen, verschieben wir die Entscheidung auf später. Zunächst gibt es eine zweite Tasse Tee bzw. Kaffee. Wenn das kein Luxus ist… 

Noch bevor wir den Abwasch angehen sind wir uns einig. Einen Tag können wir schon noch bleiben. Übermorgen geht es dann auf nach Bremer Bay. Nachdem alles Geschirr sauber und wieder verstaut ist, packen wir unser Beanbag-Spiel aus. Das stellt sich allerdings nicht als die beste Idee heraus. Vor ein paar Tagen hat sich Cecil an der linken Schulter verletzt. Noch immer geht er davon aus, dass er sie sich schlicht verlegen hat. Auf dem Board in den Wellen merkt er nichts. Doch jetzt schmerzt es ziemlich. Den zweiten Durchgang spielen wir daher beide mit der anderen Hand. Das heißt für Cecil mit rechts und für Sarah, obwohl sie ebenfalls Linkshänderin ist, mit rechts. Erst kurz vor der Mittagsstunde beenden wir den Wettkampf und ziehen uns in den Schatten zurück. Sarah startet bald darauf ihr tägliches Sport-Programm. 

 

Cecil widmet sich dem Putzen von Alli und dem Tagebuch. Das Wetter bleibt unverändert. Auf Sonne folgt Wolken. Am Strand kommen zwar weiterhin Wellen an, doch viel zu unregelmäßig. Ein oder zwei Wellen wirken durchaus geeignet, doch kurz darauf folgt für Minuten eine wahre Flaute. Zum Mittag gibt es Müsli mit Joghurt. Danach beginnt Sarah damit die neuesten Tagebuch-Einträge zu lesen und gegebenenfalls zu korrigieren. Von seiner Tätigkeit als Schreiber kurzzeitig entbunden, nimmt Cecil seine Rolle als selbsternannter “Busch-Mechaniker” ein. Heute gilt es herauszufinden, warum Sarahs Fensterheber nicht mehr reagiert. Zwar besteht wenig Hoffnung, dass sich dieses Problem ohne Werkstatt lösen lässt, doch einen Versuch ist es wert. Die Verkleidung der Tür ist schnell entfernt. Nur die Verbindungen zu den Lautsprechern lassen sich nicht lösen. Es reicht allerdings auch so aus, um einen groben Blick ins Innenleben der Tür zu werfen. Der Motor des Fensterhebers ist jedoch weiterhin unerreichbar. Es wird wohl nicht schaden hier und da ein wenig WD40 aufzutragen. Mehr ist für Cecil an dieser Stelle nicht möglich. Immerhin kriegt er alles wieder zusammengebaut. Aber das Problem besteht weiterhin: das Fenster lässt sich nicht öffnen. 

Im Anschluss beschäftigt sich Cecil lieber nur noch mit technischen Sachen, die er beherrscht. Während Sarah fleißig an ihrem Kleid weiter strickt, werden die Daten der Dashcam, der GoPro und Alli gesichert. Anschließend räumt er den USB-Stick auf. Derweil macht Sarah Seifenblasen. Schwer zu sagen, wer von uns beiden seine Zeit besser nutzt. 

Am Abend bereiten wir uns die letzte Portion Tacos zu. Für Cecil funktioniert die Variante gut, bei der er Salat und restliche Füllung im Vorfeld mischt und dann in den Taco gibt. Sarah bevorzugt weiterhin die Variante, die eher einem Salat gleicht. Nachdem der Abwasch erledigt ist, schnappen wir unsere Stühle und ziehen an unseren privaten Strand-Ausguck. Im fahlen Mondlich beobachten, und vor allem lauschen, wir den Wellen und unterhalten uns ein wenig. Bald wird es hier jedoch zu kalt. Die Sonne ist lange weg, doch der Wind blieb uns erhalten. Dadurch wird es schnell unangenehm kühl. Zurück bei Koby halten wir jedoch noch eine Weile aus. Cecil aktualisiert die Stichpunkte des heutigen Tages, während Sarah Sudokus löst. Als Cecil im Anschluss entscheidet sogar noch Football zu gucken, erkennt Sarah den Wink und verabschiedet sich ins Zelt. Dort gönnt sie sich eine Gesichtsmaske und liest ein paar Seiten. Während Cecil sein Spiel verfolgt, läuft im Hintergrund eine Datensicherung auf dem Laptop. Nachdem diese abgeschlossen ist, geht auch er ins Bett. Nach der kurzen Nacht gestern haben wir wohl beide ein wenig Schlaf nachzuholen. Gute Nacht.


 

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