17.07., Freitag: Cape Hillsborough NP - Ein Ort voller Kontraste

Der Morgen empfängt uns frostig. Ohne das Zelt zu verlassen, wissen wir, dass es draußen eisig sein muss. Denn selbst im Zelt ist es empfindlich kalt. Wir bleiben daher noch ein wenig unter den schützenden Decken. Nach einer Weile trauen wir uns dann doch raus. Sarah macht Sport und Yoga.
 
 
Cecil schält und schneidet Kartoffeln für unser Abendessen. Die kommende Nacht verbringen wir endlich im Cape Hillsborough NP. Wir freuen uns schon zu sehen, wie sich die Wallabies beim Sonnenbaden am Strand beschnuppern. An so einem Ort wollen wir keine unnötige Zeit mit Kochen verschwenden.
 
Gegen halb 12 erreichen wir den Campingplatz. Check-In ist eigentlich erst ab 14 Uhr, doch wir wollen unser Glück probieren. Zur Not parken wir in der Day-Use-Area und chillen noch etwas am Strand. An der Rezeption müssen wir zunächst eine gute Weile anstehen und dann noch ein “Corona-Formblatt” ausfüllen. Auf diesem müssen wir, neben unseren persönlichen Daten, angeben wo wir uns in den letzten 14 Tagen aufgehalten haben. Der erneute Ausbruch des Virus in Victoria hat deutlich Wellen geschlagen. 
Nach einer guten halben Stunde Wartezeit kriegen wir endlich unseren Code für das Tor und einen Stellplatz zugewiesen. Der befindet sich direkt zwischen Toiletten und Küche. Das wird für eine Menge Verkehr sorgen. Immerhin haben wir, entgegen vieler anderer Plätze, noch ein wenig Sonne und können das Solarpanel aufstellen. Dann geht es auch schon ab an den Strand.
Keine 100 Meter müssen wir laufen, bevor wir Sand unter den Füßen haben. Etwas wird die schöne Kulisse allerdings durch einen starken Wind getrübt. Wir gehen zurück zum Auto, um Badeschuhe und Jacken zu holen. Mit ersteren hoffen wir etwas besser über den Sand wandern zu können. Baden ist bei diesem Wetter leider nicht sehr verlockend. Auf unser kurzen Wanderung sehen wir allerhand Krebsgetier und versinken, zunächst zu unserem Unmut, dann, nach einer kurzen Gewöhnung, zu unserer Freude, Knöcheltief im Schlick. 
 
  

Wieder auf dem Campingplatz setzen wir uns mitten auf den Fahrweg. Es ist immerhin der einzige Platz, an dem wir noch Sonne kriegen und mit all zu viel Verkehr ist hier nicht zu rechnen. Nachdem wir ein wenig das gute Wetter genossen haben, ist es Zeit eine Runde über den Platz zu drehen. 
Dicht an dicht steht hier ein Caravan oder Wohnmobil nach dem anderen. Doch nicht nur Menschen tummeln sich hier. An der Laundry stoßen wir unvermittelt auf zwei Kängurus. Inmitten von Touristen, die nur wenige Meter entfernt ihre Wäsche aufhängen, lümmeln sie im Gras. 
 

 
Nur mit etwas Mühe können wir uns losreißen und setzen unseren Rundgang fort. Kurz bevor wir wieder bei Koby sind, stoßen wir auf zwei weitere Kängurus. Unmittelbar in der Nähe eines Caravans sind sie gemütlich am Grasen. Der Inhaber des Caravans bemerkt uns und fordert Sarah regelrecht dazu auf die Kängurus zu streicheln. Das widerspricht zwar unserem Kodex, aber Sarah kann verständlicherweise nicht widerstehen und muss gleich feststellen: Sie sind “sooo flauschig”.
Nachdem wir erneut den Strand nach Kängurus gescannt haben (ohne Erfolg) und es weiterhin sehr windig ist, ziehen wir uns auf unseren Platz zurück. 
 
Das Laden des Laptops über unseren neuen Inverter hat geklappt. Voll frischer Energie macht sich Sarah daran Fotos zu sichten und zu sortieren. Cecil sortiert währenddessen auch... und zwar die Transporttasche der Drohne. Alles, was nicht akut gebraucht werden könnte, fliegt raus. Immerhin wird er dieses Case auf zukünftigen Wanderungen, neben einer Wasserflasche mit mindestens 1,5 Litern, im Rucksack tragen. Da ist es ratsam zum Beispiel sämtliche USB-Kabel und Verpackungen erst gar nicht mitzunehmen. Das Handbuch gibt es heutzutage so oder so nur noch als PDF, welches man sich herunterladen muss. Schon in Deutschland, wo man mittlerweile nur noch recht selten in ein Funkloch fällt, fand Cecil diese Entwicklung verwerflich. Heute gibt es nur noch eine “Quick-Start”-Anleitung. Was lesen die Leute denn heutzutage? In diesem Fall hat es jedoch etwas gutes, da es aktiv Platz und Gewicht spart.
Gegen Abend werden wir von eines der Campingplatz-Roos besucht. Wir freuen uns sehr. Es macht sich dann weiter Richtung Strand und wir verabreden uns für morgen früh ;)
 
 
 
Um etwas die übertriebenen Campinggebühren von 37$ zu nutzen, kochen wir in der Gemeinschaftsküche. Aber im Nachhinein war es den Stress und das Warten kaum wert. Doch das Essen schmeckt sehr gut und wir können unseren Kartoffelauflauf-Abklatsch unerwartet in der Mikrowelle überbacken.
 
 
 Nach dem Essen genießen wir eine wunderbare, heiße Dusche und dann geht es auch schon ins Bett. Morgen klingelt der Wecker sehr früh. Wir wollen die ersten am Strand sein, abgesehen von den Wallabies, in der Hoffnung noch etwas Zeit alleine mit ihnen zu haben. Schauen wir mal, ob das klappt.

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